PRESSEMITTEILUNG 9/2024

Schweinfurt, den 19.03.24

B 279, Sanierungskonzept zu Böschungsrutsch am Autobahnzubringer steht fest

  • Begutachtung ist abgeschlossen und Sanierungskonzept festgelegt
  • Böschung wird durch den Einbau von Stützscheiben gesichert

In der Nacht vom 18. oder auf den 19. Februar ereignete sich an der B 279 auf Höhe der Autobahnanschlussstelle A71/Bad Neustadt ein Böschungsrutsch. Etwa 3.000 Kubikmeter Bodenmaterial gerieten damals in Bewegung und verschütteten auf einer Länge von etwa 35 Metern etwa die halbe Fahrbahnbreite der B 279. Aufgrund der lage und des Umfelds muss bei der Sanierung äußerst sensibel vorgegangen werden. Denn der Rutschungsbereich liegt in einer komplexen geologischen Störungszone. In unmittelbarer Nähe befindet sich zudem das Überführungsbauwerk eines Wirtschaftswegs.

Geologisches Fachbüro legt Sanierungskonzept vor
Seitens des Staatlichen Bauamts wurde daher ein geologisches Fachbüro eingeschaltet und mit der Begutachtung des Schadens sowie Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes einschließlich der Ausschreibung der Bauleistungen beauftragt. Die erste Phase ist nun abgeschlossen und das Fachbüro kam zu folgendem Ergebnis: Eine einfache Beräumung der Rutschmassen ist nicht möglich. Da die Gefahr besteht, dass durch die damit verbundene Entlastung des Rutschungsfußes, die sich durch das Entfernen rückhaltend wirkender Erdmassen einstellt, Folgeschäden durch weitere, unkontrollierbare Nachrutschung auftreten könnten. Das Sanierungskonzept sieht daher vor, in der Böschung Stützscheiben in einem Achsabstand von ca. fünf Metern über die gesamte Breite und Höhe der gerutschten Böschung herzustellen. 

Dazu erfolgt in einem Abstand von etwa drei Metern ein streifenförmiger und ca. zwei Meter breiter Aushub bis hinunter zu einer ungestörten Basis. Nach derzeitiger Erkenntnis ist dafür ein Aushub bis zu einer Tiefe von bis zu ca. neun Metern erforderlich. Das gewonnen Aushubmaterial wird anschließend unter Beimengung von zementhaltigen Bindemitteln zu sogenanntem Erdbeton verarbeitet und in die ausgehofenen Streifen wieder eingebaut. Im Ergebnis bilden diese Stützscheiben ein "Gerüst" für die vorhandene Böschung. Weitere Bewegegungen sollen damit verhindert werden. Erst nach dem Einziehen der Stützscheiben kann das überschüssige Rutschmaterial beräumt und abgefahren werden.

Wie sieht das weitere Vorgehen aus? Im nächsten Schritt wird das beauftragte Büro nun die Planungen einschließlich der zugehörigen erdstatischen Berechnungen ausführungsreif ausarbeiten. Anschließend werden hieraus die nötigen Ausschreibungsunterlagen erstellt und die Leistungen ausgeschrieben. Nach derzeitiger Planung soll mit den Sanierungsarbeiten vor den Sommerferien begonnen werden. Als Bauzeit werden etwa zwei Monate angesetzt.