PRESSEMITTEILUNG 47/2023
Schweinfurt, den 17.11.23Straßenmeistereien für den Winterdienst gut gerüstet
- Straßenmeistereien in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld bereit für den kommenden Winter
- Über 15000 Tonnen Salz lagern in Salzhallen der Meistereien – Einsatz von Feuchtsalz verbessert Streuergebnis und spart Ressourcen
Die Salzhallen sind bis zur Decke mit Streusalz gefüllt, die Fahrzeuge mit Schneepflügen und Streugeräten ausgestattet und der Winterdienstplan steht auch schon längst. Die Vorbereitungen für den Winterdienst an den Straßenmeistereien Hammelburg, Rödelmaier, Schweinfurt und Zeil am Main des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt sind bereits seit Wochen abgeschlossen und die Mitarbeiter auf ihren ersten Einsatz bei Schnee und Frost eingestellt.
Winterdienstplanungen der Straßenmeistereien beginnen bereits im Sommer
Denn wenn Eis und Glätte droht, geht es für die Mitarbeiter im Winterdienst innerhalb kürzester Zeit „ab auf die Straße“. Um für den Wintereinbruch rechtzeitig gewappnet zu sein, beginnen die Straßenmeistereien ihre Planungen für den Winterdienst bereits im Spätsommer. Im Konkreten heißt das für die zuständigen Straßenmeister: Salzvorräte beschaffen, einen Winterdienstplan erstellen, Mitarbeiter für den Winterdienst rekrutieren und einteilen und die Fahrzeuge samt Gerätschaften warten, prüfen und fit für die kalte Jahreszeit machen.
Für die Einsatzplanung greifen die Straßenmeistereien auf Meldesysteme zurück, wie auf den Deutschen Wetterdienst und deren Radarprognosen. Des Weiteren sind im Landkreis sogenannte Straßenwetterstation an neuralgischen Punkten aufgestellt, die den Straßenzustand in Echtzeit überwachen. Diese geben den Straßenmeistereien Informationen über Straßentemperatur, die Tiefentemperatur in 15 beziehungsweise 30 Zentimetern, die Salzkonzentration, die Windgeschwindigkeiten, die Lufttemperatur sowie den Taupunkt. Über eine Kamera an den Anlagen können sich die Einsatzkräfte ein Bild vor Ort verschaffen ohne den Streckenabschnitt anzufahren. Aber auch der enge Kontakt und ständige Austausch mit den Nachbarmeistereien ist ein wichtiges Instrument, um die Einsatzplanung bestmöglich zu organisieren.
Der Straßenmeisterei Hammelburg stehen für die Wintersaison 2023/2024 insgesamt 2500 Tonnen Salz zur Verfügung. Davon lagern rund 900 Tonnen in der Salzhalle in Hammelburg, jeweils circa 700 Tonnen in den Stützpunkten in Münnerstadt und Bad Brückenau sowie rund 200 Tonnen in einem Silo in Poppenroth. Die Straßenmeisterei setzt im Landkreis Bad Kissingen für den Winterdienst insgesamt 16 Mitarbeiter ein, aufgeteilt auf vier eigene Fahrzeuge, ein für den Winterdienst angemietetes Fahrzeug dazu kommen vier extern beauftragte Unternehmer. Die Straßenmeisterei Hammelburg betreut im Landkreis Bad Kissingen rund 320 Kilometer.
Die Straßenmeisterei in Zeil am Main ist in diesem Jahr mit insgesamt 3150 Tonnen Salz ausgestattet, verteilt auf die Salzhalle an Straßenmeisterei und den Stützpunkt in Ermershausen. Für den Winterdienst im Landkreis Haßberge werden 29 Mitarbeiter der Straßenmeisterei mit fünf Fahrzeugen, sowie sechs Fahrzeuge externer Unternehmer im Schichtbetrieb eingesetzt. Die Straßenmeisterei Zeil am Main betreut im Landkreis Haßberge rund 350 Kilometer. Für eine noch präzisere Wettervorhersage können die Kollegen in diesem Jahr auf zwei neue Glättemeldeanlagen – eine bei Hofstetten, eine weitere im Steigerwald bei Fatschenbrunn – und damit auf insgesamt vier Glättemeldeanlagen im Landkreis zurückgreifen.
Die Straßenmeisterei Rödelmaier ist mit 5100 Tonnen Salz, lagernd in Salzhallen in Rödelmaier, Bischofsheim und Bad Königshofen sowie in einem Silo in Fladungen, auf den Rhöner Winter vorbereitet. Als sogenannte Mischmeisterei ist Rödelmaier im Winterdienst nicht nur für rund 365 Kilometern Bundes- und Staatsstraßen verantwortlich, sondern räumt auch 31 Kilometer der Autobahn A 71, zwei Tank- und Rastanlagen sowie drei Anschlussstellen der Autobahn. Die Meisterei ist rund um die Uhr besetzt. Für den Winterdienst sind insgesamt 36 Mitarbeiter und 14 Fahrzeuge – davon acht eigene und sechs Unternehmerfahrzeuge – eingeplant. Zusätzlich unterstützen vier Straßenwärter-Azubis im Winterdienst. Besonders großes Gerät kommt für die Räum- und Streueinsätze auf der Autobahn zum Einsatz. So werden für die A 71 unter anderem zwei Dreiachs-LKWs mit Front und Seitenpflug eingesetzt.
Die Straßenmeisterei Schweinfurt kann in diesem Winter auf insgesamt 4800 Tonnen Salz zurückgreifen. Die Straßenmeisterei setzt für den Räum- und Streudienst insgesamt 33 Mitarbeiter und 11 Winterdienstfahrzeuge ein, um die rund 350 Kilometer im Zuständigkeitsbereich zu betreuen. Zudem sind drei weitere Fahrzeuge externer Unternehmer beauftragt. Seit Jahrzehnten stimmen sich im Schweinfurter Raum der Kreisbauhof des Landkreises und die Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamtes beim Thema Winterdienst detailliert ab und erstellen gemeinsam die Räumstrecken. Diese Kooperation hat sich über die vielen Jahre gefestigt. Sie ist in dieser Form in Unterfranken und bayernweit einmalig. Durch die Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Freistaat werden unnötige „Leerfahrten“ der Winterdienstfahrzeuge vermieden und das knapp 740 Kilometer lange Straßennetz im Landkreis Schweinfurt bestmöglich abgedeckt.
Ressourcensparend und nachhaltig: Einsatz von Feuchtsalz verbessert Streuergebnis
Um ein besseres und vor allem länger anhaltendes Ergebnis bei den Streueinsätzen zu bekommen, verwenden die Straßenmeistereien sogenanntes Feuchtsalz. Hier wird je nach Witterungsverhältnissen zwischen zwei unterschiedlichen Feuchtsalzzusammensetzungen, der sogenannten FS 30 und FS 100 Streuung, unterschieden. Bei der FS 100 Streuung wird eine reine Salzlösung über den Streuteller oder Düsen auf die Straße verteilt. Dies ist die bestmögliche Methode, wenn es darum geht, gefrierende Nässe oder Reifglätte präventiv zu verhindern. Diese Technik benötigt einen wesentlich geringeren Anteil an Salz, als die sog. FS 30 Streuung. Sie kann jedoch nur bei Temperaturen bis zu maximal -6°C eingesetzt werden.
Während „FS 30“ Streufahrten wird das Salz mit Sole angereichert (Zusammensetzung: 70% Salz, 30% Sole) und auf die Straßen aufgebracht. Diese Vorgehensweise bringt gleich mehrere Vorteile: Die Feuchtsalzkörner haften besser auf dem Asphalt und werden dadurch weit weniger durch den Wind verweht. Ein einheitliches und besseres Streubild der Fahrbahn wird erreicht. Außerdem können mit dem schwereren Feuchtsalz, aufgrund der besseren Flugeigenschaften, genauer und größere Bereiche bestreut werden.
Insgesamt hat sich in den letzten Jahren die Streutechnik deutlich weiterentwickelt. Das Streusalz kann heute deutlich gezielter eingesetzt werden. Im Vergleich zu abstumpfenden Streustoffen wie zum Beispiel Splitt weist Salz eine bessere Umweltbilanz auf. Splitt muss nach dem Winter aufgekehrt und durch die Verunreinigungen mit Reifenabrieb, Benzin und Öl aufwändig entsorgt werden.
Einsatz auf Abruf
Ist abzusehen, dass Schnee oder Frost eintritt, werden die Fahrer für den Winterdienst alarmiert und rücken kurz darauf aus. Von den Mitarbeitern wird dabei besondere Flexibilität gefordert, denn regelmäßige Arbeitszeiten sind bei dieser Arbeit Fehlanzeige. Vor allem bei plötzlich auftretendem Schneefall oder Blitzeis muss der Räumdienst sofort reagieren, um Straßen in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt verkehrssicher zu halten.