PRESSEMITTEILUNG 18/2023
Schweinfurt, den 06.07.23Neubau Landesbaudirektion Ebern: Die alten Gebäude werden entkernt
- Abbrucharbeiten für den Behördenneubau der Landesbaudirektion Bayern in Ebern beginnen
- Hoher Anspruch an die Nachhaltigkeit des Gebäudes; reiner Holzbau geplant
- 2026 soll der Bau fertiggestellt werden
Im Zuge der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung zieht die Landesbaudirektion Bayern von Nürnberg nach Ebern um. Die vorgesehenen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dann einen Platz in einem neuen Gebäude im Zentrum Eberns finden.
Mitte Juli beginnen auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße die Abbrucharbeiten unter Leitung des Staatlichen Bauamts Schweinfurt. Zuerst wird der ehemalige Deltamarkt an der Coburger Straße entkernt, der Abbruch des alten Gasthauses Post kann erst folgen, wenn die Mehlschwalben ihre dortigen Nester Richtung Süden verlassen haben. Die Abbrucharbeiten werden voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein.
Informationen zum Neubau
Hoher Anspruch an die Nachhaltigkeit des Gebäudes: Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr und seine Staatsbauverwaltung legen bei ihren Baumaßnahmen großen Wert auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise. So entsteht an der Coburger Straße auf einem massiven Kellergeschoss ein reiner Holzbau vom Erdgeschoss bis zum Dach. Auf die Verwendung natürlicher Baustoffe wird geachtet und der Einsatz von Verbundstoffen möglichst vermieden, um eine späteres Recycling zu erleichtern.
Das Passivhaus als Kenngröße für den Energieverbrauch ist Standard beim Bau staatlicher Verwaltungsgebäude in Bayern und wird auch in Ebern umgesetzt. Die Energie zur Beheizung des Gebäudes wird durch eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung bereitgestellt. Für den benötigten Strom zum Betrieb der Heizung und des Gebäudes werden großflächige Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach der Landesbaudirektion errichtet. Damit ist das Gebäude zum Großteil des Jahres unabhängig von Energie aus dem Stromnetz. Um Trinkwasser einzusparen erhält das Gebäude eine Regenwassernutzungsanlage zur Bewässerung der Grünflächen.
Angestrebt wird eine Zertifizierung nach BNB (Bewertung Nachhaltiges Bauen) in Silber. Dieses Bewertungssystem zeichnet sich durch die umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus aus – unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen Qualität sowie von technischen Aspekten und Prozessen. Hierbei werden unter anderem Themen wie Ressourceninanspruchnahme, Lebenszykluskosten, Nutzerfreundlichkeit oder auch Gestaltungsqualität nach einem strengen Bewertungskatalog untersucht.
Biodiversität am Standort: Seit dem Grundstückskauf wurde gemeinsam mit einem Biologen ein umfassendes Konzept zur Umsiedlung der Mehlschwalbenkolonie von der Hauswand des Gasthofes hin zur neuen Fassade der Landesbaudirektion entwickelt und realisiert. Nach Fertigstellung des Neubaus wird es - neben integrierter Nistplätze für Mehlschwalben - in der Fassade auch Schlupflöcher für Fledermäuse geben. Die alte Rosskastanie im Innenhof bleibt erhalten. Zwischen den Photovoltaikanlagen und im Innenhof werden blühende Sträucher gepflanzt, Kuhlen zur Trinkwasseraufnahme für Vögel angelegt und Habitate für Insekten errichtet. Die Fassaden werden insbesondere im Innenhof begrünt und dienen Vögeln als Brutplätze.
Das neue Gebäude der Landesbaudirektion soll im Jahr 2026 fertiggestellt werden.