PRESSEMITTEILUNG 6/2021
Schweinfurt, den 12.03.21Baustart der Ortsumgehung Mönchstockheim
- Brückenbau wird in diesem Jahr durchgeführt – Streckenbau folgt im kommenden Jahr
- Ortsumfahrung steigert Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt und Lebensqualität der Anwohner
Derzeit ist die Ortsdurchfahrt Mönchstockheims mit über 3600 Fahrzeugen pro Tag, davon rund 500 Lkws, belastet. Ein überdurchschnittlich hoher Schwerverkehrsanteil, der für die Anwohner der eng bebauten Ortsdurchfahrt auch eine überdurchschnittlich hohe Belastung durch Lärm und Schmutz bedeutet. Doch ein Ende ist absehbar, denn der Bau der Ortsumgehung beginnt. Die Länge der neuen Umgehung wird rund zwei Kilometer betragen und westlich von Mönchstockheim verlaufen. Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf circa 5,3 Mio. Euro belaufen. Im Rahmen des Baus der Ortsumgehung werden ein Kreisverkehr zur Anbindung der Kreisstraße SW 53 sowie zwei Brücken entstehen – ein Bauwerk im Zuge der Ortsumgehung selbst, ein zweites Bauwerk im Zuge eines parallel verlaufenden Wirtschaftsweges.
Bauablauf
Nachdem die Rodungsarbeiten bereits im Februar dieses Jahres abgeschlossen werden konnten, starteten nun Anfang März die ersten Vorarbeiten zum Brückenbau mit dem Herstellen der Baustraße. Zudem wird in den nächsten Wochen der Unkenbach temporär verlegt, das künftige Bachbett hergestellt und der Bach in seine endgültige Lage versetzt. Nachdem die Baufläche vom Landesamt für Denkmalpflege als Verdachtsfläche ausgewiesen ist, finden seit Dezember letzten Jahres archäologische Untersuchungen statt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende März abgeschlossen sein. Ab Juni beginnt dann der Bau der Bauwerksgründungen. Bis August werden die Unterbauten, Widerlager und Flügel hergestellt, im September folgen die Überbauten. Geplant ist, mit dem Brückenbau bis Ende November fertig zu sein.
Errichtet werden sogenannte integrale Bauwerke, also Brücken, bei denen der Überbau über die gesamte Brückenlänge fugenlos durchläuft und ohne zusätzliche Lager oder Übergangskonstruktionen auskommt. Durch diese Bauweise wird unter anderem die Lärmemission reduziert und der Fahrkomfort erhöht. Die neuen Bauwerke sind rund 25 Meter lang. Die Straßenbrücke wird dabei eine Gesamtbreite von rund 12 Metern mit einer Fahrbahnbreite von 7,50 Metern aufweisen, die Wirtschaftswegbrücke eine Gesamtbreite von circa 6,50 Metern, davon 5,00 Meter Fahrbahnbreite.
Wenn der Bau der Brückenbauwerke planmäßig in diesem Jahr abgeschlossen werden kann, folgt der Streckenbau ab Frühjahr 2022. Nach aktuellem Stand wird man dabei zunächst mit den Straßenbauarbeiten abseits der bestehenden Staatsstraße beginnen, sodass der Verkehr weiterhin ungehindert von Gerolzhofen über Mönchstockheim nach Donnersdorf fahren kann. Anschließend soll der neue Kreisverkehr zwischen Alitzheim und Mönchstockheim gebaut werden. Dafür muss die Kreisstraße SW 53 zwischenzeitlich voll gesperrt werden. Die Verkehrsteilnehmer können währenddessen über Sulzheim ausweichen. Ist der Kreisel fertiggestellt, wird auch die Kreisstraße wieder freigegeben. Kurz vor Ende der Straßenarbeiten sind die Überleitungen in die Bestandsstecke herzustellen. Dafür muss die Staatsstraße zwischen Rügshofen und der Kreisstraße bei Sulzheim voll gesperrt werden. Mönchstockheim ist dann über Alitzheim und die Kreisstraße mit dem neuen Kreisverkehr erreichbar. Ziel aller Beteiligten ist es, die Ortsumgehung zum Ende des Jahres 2022 freizugeben.
Rückblick
Im Sommer 2011 startete die Planung der Ortsumgehung. Die Voruntersuchung, in der Nord- und Südumgehungen des Ortes überprüft wurden, konnten im Sommer 2013 mit Festlegung der Vorzugstrasse abgeschlossen werden. Auf Basis der Vorzugstrasse wurde anschließend die technische Planung (Vorentwurf) aufgestellt und Ende 2016 fertiggestellt. Der Vorentwurf bildete die Grundlage für das notwendige Baurechtsverfahren. Ende November wurde das Planfeststellungsverfahrens eingeleitet. Im April 2018 fand ein Erörterungstermin statt, bei dem nochmals alle Einwendungen behandelt und ausführlich diskutiert wurden. Kurz darauf - Ende Juni 2018 - konnte der Planfeststellungsbeschluss von der Regierung von Unterfranken erlassen werden. Nachdem die Klage eines betroffenen Anwohners mit einem Vergleich im November 2019 abgeschlossen werden konnte, war der Beschluss bestandskräftig und Baurecht lag vor. Folgend wurde auch der Grunderwerb der benötigten Flächen weiter vorangebracht. Im Juli 2020 lagen alle Bauerlaubnisse vor, so dass die Maßnahme im vergangenen Herbst ausgeschrieben werden konnte.
Die Staatsstraße St 2275 stellt in diesem Streckenzug die Verknüpfung zwischen dem Mittelzentrum Gerolzhofen und dem Mittelzentrum Haßfurt her. Die Ortsumgehung ist im 7. Ausbauplan für die Staatsstraßen in die 1. Dringlichkeit eingereiht. Aufgrund der überregionalen Verbindungsfunktion und der verkehrsgünstigen Lage der St 2275 zwischen den Ost- West- Verbindungen der Bundesautobahn A3 mit der Bundesautobahn A70 und dem nahe gelegenen Zentrallager der Kaufland Logistik ist die Strecke überdurchschnittlich hoch mit Schwerverkehr belastet. Die enge Bebauung entlang der Ortsdurchfahrt lässt keine Umgestaltung des Straßenraums zur Steigerung der Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Wohnumfeldes zu. In der Vergangenheit kam es vermehrt zu Kollisionen mit dem Gegenverkehr, Auffahrunfällen und Ein- und Abbiegeunfällen zwischen Pkws, aber auch immer wieder zu unfallträchtigen Situationen zwischen Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern. Durch den Bau der Ortsumgehung werden die innerörtlichen Problembereiche deutlich entschärft. Die Bewohner Mönchstockheims gewinnen dadurch an mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität im Ortskern.