Es geht voran: Aufbau des neuen Nordflügels hat begonnen
Gute Nachrichten für Bad Kissingen: Das Gradierwerk an der unteren Saline wird seit der vergangenen Woche, 10. November 2025, neu aufgebaut. Damit kehrt eines der Wahrzeichen Bad Kissingens zurück in die Kurstadt und wird mit seiner neuen "alten" Optik stark an die historischen Vorgängerbauten erinnern.
Seit September 2024 laufen die Arbeiten für den Ersatzneubau. Der Betrieb ist seitdem eingestellt und der ehemalige Nordflügel ist komplett verschwunden. Stück für Stück wurde die alte Konstruktion mit den schadhaften Stahlverbindungen abgebaut. Anschließend wurde der Zustand der Fundamente untersucht und die Sanierung geplant. Die Sanierungsarbeiten sowie die weiteren Tiefbau- und Gründungsarbeiten wurden von der Fa. Pfister aus Schweinfurt ausgeführt. In der vergangenen Woche wurde nun der Kran für den Wiederaufbau des Nordflügels gestellt. Beim Neubau kommen weitgehend traditionelle Holzverbindungen zum Einsatz. Die Arbeiten führt die Firma Holzbau Eyrich-Halbig aus Oberthulba durch.
Bis zum Herbst 2026 soll der Neubau stehen. Folgende Animation lässt bereits jetzt einen Blick auf das neue Gradierwerk zu.
Neuer Gradierbau lädt zum Verweilen ein
Mit der Entscheidung für zimmermannsmäßige Holzverbindungen verlängert sich nicht nur die Lebensdauer des Bauwerks. Der neue Gradierbau ähnelt durch die Verwendung von Außenstreben wieder stark seinen historischen Vorgängerbauten und bringt dadurch das Flair einer längst vergangenen Zeit zurück in die Kurstadt. Das neue Gradierwerk wird sich jedoch nicht nur optisch verändern. Ein Ziel bei der Planung des Neubaus war es, die Nutzbarkeit für die Besucherinnen und Besucher zu verbessern und insgesamt mehr Aufenthaltsflächen in und an dem geschichtsträchtigen Gebäude zu bieten. So wird zukünftig ein barrierefreier Zugang über eine Rampe möglich sein. Außerdem laden deutlich mehr Sitzgelegenheiten zum Verweilen und damit zur Inhalation der salzhaltigen Luft ein. Auch zwischen den neuen Außenstützen außerhalb des Gradierbaus entstehen Sitz- und Liegeflächen. Durch die Freistellung des nördlichen Giebels erhalten die Besucher einen Einblick in die Funktionsweise des Bauwerks. Darüber hinaus wird im Foyer des Turms künftig eine Heilwasserverkostung der Quelle Luitpoldsprudel möglich sein. Im Turm selbst wird für Führungen durch die Staatsbad GmbH ein Ausstellungsraum zugänglich gemacht.
Rückblick
Die Rückbauarbeiten des Nordflügels wurden notwendig, da im Zuge von Standsicherheitsbegehungen festgestellt wurde, dass die verzinkten und zusätzlich beschichteten Stahlverbindungsmittel des Nordflügels durch den hohen Chloridgehalt der Sole stark geschädigt waren. Die Standsicherheit konnte nur noch durch zusätzliche Notmaßnahmen gewährleistet werden. Die Kosten für den Ersatzneubau belaufen sich auf rund drei Millionen Euro.
