Neues Dach für Amtsgerichtsgebäude Bad Kissingen
Wer die letzten Tage am Amtsgericht in Bad Kissingen vorbeifuhr, wunderte sich bestimmt über den ungewöhnlichen Anblick. Denn seit vergangener Woche ist eines, der beiden Gerichtsgebäude mit weißen Planen abgehängt. Grund dafür ist nicht etwa ein Kunstprojekt à la Christo, sondern eine notwendige Baumaßnahme des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt. Denn das Dachgebälk des denkmalgeschützten Gebäudes ist schadstoffbelastet. In den kommenden Monaten erhält das Gerichtsgebäude an der Salinenstraße deshalb ein komplett neues Dach.
In Vorbereitung auf die anstehenden Arbeiten wurde das Gerichtsgebäude nun eingerüstet und mit Planen „eingehaust". Doch wieso die Einhausung? Im Falle der Baumaßnahme am Amtsgericht sprachen gleich mehrere Faktoren für eine solche Ummantelung. Denn durch das Einhausen wird das Gebäude während der Bauarbeiten nicht nur vor Witterung und Nässe geschützt, sondern es wird auch der Bestand der Gebäudesubstanz gewährleistet. Außerdem verhindern die Planen, dass Wind unter das Dach fährt und es dadurch Auftrieb erhält. Aufgrund der zentralen Innenstadtlage war aber ein anderer Grund wesentlich präsenter: Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Kreuzungsbereich. Denn durch die Einhausung wird die Gefahr von herabfallenden Teilen gebannt und eine großräumige Absperrung des Baustellenbereichs aus Sicherheitsgründe konnte damit vermieden werden. Auch die Lärm- und Staubbelastung wird dadurch enorm verringert.
Der zeitliche Ablauf sieht nun Folgendes vor: In den nächsten Wochen werden die alte Dacheindeckung sowie die Tragkonstruktion abgebrochen und zurückgebaut. Anschließend kann dann die neue Konstruktion errichtet werden. Nachdem man im Dachgeschoss des anderen Amtsgerichtsgebäudes in Bad Kissingen bereits gute Erfahrungen mit einer Konstruktion aus Stahl gemacht hat, entschied man sich auch hier für einen stählernen Unterbau. Das Dachgeschoss ist damit für besonders hohe Lasten ausgelegt und kann künftig als Registratur und Lager verwenden werden. Bis voraussichtlich Ende Januar sollen die Arbeiten am Dach dann soweit fortgeschritten sein, dass das Schutzdach, der Kran und die Planen demontiert werden können. Abschließend folgen noch Spenglerarbeiten und die Dachabdeckung mit schwarzem Naturschiefer. Geplant ist, die Baumaßnahme bis zum Frühjahr 2020 zu beenden.
Die gesamten Arbeiten erfolgen dabei unter laufendem Betrieb und wurden im Voraus mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf circa 400.000 Euro.